Tafel HTK - Spendenboxen

Lilly spendet für Lebensmittel

Das Pharma-Unternehmen Lilly Deutschland ist seit fast 50 Jahren in Bad Homburg ansässig und pflegt enge Kontakte zur Stadt und ihren Bürgern. Und das Unternehmen engagiert sich sozial. Es ist einem persönlichen Kontakt einer Mitarbeiterin zu verdanken, dass 647 von der Tafel versorgte Haushalte jeweils einen Lebensmittelgutschein von 25 Euro erhielten, was einer Spende von mehr als 16.000 Euro entspricht. Das geschah mitten in der Corona-Krise, als die Hygienebestimmungen am schärfsten waren, die Tafel Hochtaunus ihre Ausgabestellen vom 16. März bis 15. April schließen musste und die Kunden nahezu unversorgt dastanden. “Das ist viel Geld, und das war eine großartige Hilfe”, betont Stefanie Limberg, die Leiterin des Diakonischen Werks Hochtaunus bei der Spendenübergabe.

Petra Jumpers, Präsidentin von Lilly Deutschland, findet es beachtlich, wie man sich bei der Tafel der Situation angepasst habe. “Wir haben Respekt vor Menschen, die sich in prekären Situationen für andere engagieren.” Da Lilly von der Krise nicht so stark wie andere Firmen betroffen gewesen sei und sich schon immer sozial engagiert habe, sei die Unterstützung für sie selbstverständlich gewesen. Die Umsätze seien im April und Mai zwar zurückgegangen, aber es gebe Hoffnung, dass sie bis zum Jahresende wieder steigen, erläuterte Oliver Stahl, Senior Director Corporate Affairs. Als seitens der Tafel Sorgen hinsichtlich der Spendenbereitschaft für den Rest des Jahres geäußert werden, sagte Jumpers spontan: “Rufen Sie uns an!”

Dass die Lebensmittelausgaben eingestellt wurde, hatte mehrere Gründe: Strengere Vorgaben zum Umgang mit Lebensmitteln, einzuhaltende Abstände und Sorge um die Risikogruppen, zu denen ein Großteil der Helfenden, aber auch der Versorgten gehören. Dass es dennoch weiterging, ist vielen spontan helfenden Händen, der Unterstützung durch die Aktion Mensch sowie Spenden von der Taunussparkasse (1000 Euro), der Arbeiterwohlfahrt Oberursel (3000 Euro) sowie von einigen Privatpersonen zu verdanken. “Wir haben alle Kunden angerufen”, berichtet Limberg. Und wer in besonderer Bedrängnis war, erhielt haltbare Lebensmittel aus dem Lager angeliefert.

Nach vier Wochen war dann das Konzept für einen praktikablen Notbetrieb entworfen. Dieser läuft mittlerweile seit mehr als drei Monaten. Aufgrund der Hygienerichtlinien beinhaltet dieser, dass Kunden nur einmal im Monat Lebensmittel erhalten statt alle zwei Wochen. Dennoch seien sie sehr dankbar und zufrieden, sagt Maria Wighardt-Arnold von der Bad Homburger Ausgabestelle. “Das hat es so noch nie gegeben”, berichtet sie. “Sie wissen es zu schätzen, dass wir sie mitten in der Krise nicht allein gelassen haben.” Die Mitarbeiter bekämen kleine Notizen, nette Mails und so manches Dankeschön. Sogar die zwei Euro, die normalerweise zu zahlen sind, aber auf die die Tafel aktuell verzichtet, würden gezahlt. Wighardt-Arnold findet, dass die Tafel im Hochtaunus gut über die schwierige Zeit gekommen ist. Denn als Ersatz für fehlende Freiwillig Engagierte hätten sich Studierende oder Menschen, die derzeit in Kurzeit sind oder sogar arbeitslos wurden, zur Mithilfe angeboten. Über die Plattform “Hochtaunus hilft”, die der Kreis zusammen mit DRK, Caritas und Diakonie ins Leben gerufen hat, konnten weitere neue Engagierte gewonnen werden.